Schloss Weitenburg

Schloss Weitenburg
Weithin sichtbar über dem oberen Neckartal und doch ein wenig versteckt liegt Schloss Weitenburg. Der Rittersitz zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb, dessen erste urkundliche Erwähnung auf das Jahr 1062 zurückgeht, erlebte in früheren Jahrhunderten häufige Besitzerwechsel, gehört nun aber seit mehr als 300 Jahren ein und derselben Familie. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts machte diese die eindrucksvolle Anlage, die auch einen englischen Landschaftsgarten zu ihren Attraktionen zählt, der Öffentlichkeit zugänglich. Seitdem zieht Schloss Weitenburg Gäste aus dem In- und Ausland an.
Der Hauptbau im Stil der Spätrenaissance von 1589 mit mächtigen Mauern und dem typischen Treppengiebel stammt von dem württembergischen Hofbaumeister Heinrich Schickhardt (1558–1635), zwei spätere barocke Flügel und der neugotische Trakt mit Hauptturm und Kapellenbau ergänzen die Vierflügelanlage.
Seit 1720 ist die Weitenburg Wohnsitz der Freiherren Raßler von Gamerschwang. Der Vater des heutigen Schlosseigentümers entschied sich 1954, die Anlage zunächst als Restaurant und schließlich auch als Hotel der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Gastraum in der ehemaligen Burgküche und die davorliegende Terrasse gewähren einen einzigartigen Ausblick in die Talaue, auf der Anfang der 1980er-Jahre einer der schönsten Golfplätze Süddeutschlands entstand.
Die Veranstaltungsräume, Salons und Hotelzimmer haben teilweise herrliche Stuckdecken, historische Kachel- öfen und sind mit Möbeln und Bildern aus dem Besitz der freiherrlichen Familie ausgestattet. Neben der Schlosskapelle gibt es für Heiratswillige auch ein Trauzimmer im Roten Salon, dem Prunkraum des Hauses.
Ein Kleinod ist der vier Hektar große Schlosspark mit historischem Baumbestand und sehenswerten Sichtachsen. Er entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus einem ehemaligen Damwildgehege. Der Urgroßvater des jetzigen Schlossherrn ließ einen Landschaftspark nach englischem Vorbild anlegen, dessen Mittelpunkt das große Wasserbecken bildete. In den 1920er-Jahren wurden Teile des Parks durch den Stuttgarter Gartenarchitekten Albert Lilienfein im sogenannten Reformstil mit Steingärten und Rosenterrassen umgestaltet. Sie wurden in den 1960erJahren größtenteils wieder entfernt. Ab 2017 entstand nach den historischen Plänen der Park wieder neu mit Wegenetz, Sitzbänken und Sichtachsen, seit 2020 ist er der Öffentlichkeit zugänglich. Rosenführungen und Picknickarrangements laden im Sommer in diese Oase der Ruhe ein.
Der Hausherr bewohnt weiterhin einen Teil des Schlosses und kümmert sich – ganz in der Tradition seiner Familie – mit seinem Team persönlich um die Gäste aus nah und fern.





