Burg Eltz

Burg Eltz
In einem Seitental der Untermosel steht in unberührter Natur auf einem Felssporn im Talgrund die Burg Eltz, seit über 850 Jahren der Stammsitz des gleichnamigen Geschlechts. Dank ihrer ritterlichen Tradition, ihrer einzigartigen Architektur und ihrer malerischen Lage ist Eltz der Inbegriff einer deutschen Ritterburg.
Mit William Turner wurde die Burg zum Sehnsuchtsort der Romantik. Victor Hugo erlebte sie als »hoch, mächtig, verblüffend«, für Katherine Macquoid war sie »ein Märchen aus Stein« und für den Historiker Georg Dehio die »Burg schlechthin«. Mehr als 30 Jahre zierte Burg Eltz den 500-DM-Schein und stand dort für deutsche Ritterlichkeit und das Kulturerbe Deutschlands insgesamt.
Mit Rudolf von Eltz, der 1157 eine kaiserliche Urkunde beglaubigte, begann die Stammreihe der Edlen Herren und Grafen zu Eltz. Im Jahre 1268 gründeten drei Eltzer Linien eine erfolgreiche Ganerbengemeinschaft, die 550 Jahre hielt. Ihrer familiären Dynamik und den baulichen Zwängen vor Ort sind die acht Wohntürme zu verdanken, die die Architektur der Burg Eltz so unverwechselbar machen. 1780 starben die Eltz-Rodendorfer aus, 1815 gaben die Eltz-Rübenacher Ganerben auf. Seither sind die Grafen Eltz-Kempenich alleinige Burgherren.
Burg Eltz entstand in 500 Jahren Bauzeit: Rudolfs befestigtes Haus um 1150 bildet den unteren Teil der heutigen Platteltz; zwischen 1200 und 1300 folgten deren obere Stockwerke sowie die Kempenicher Häuser und Klein-Rodendorf. 1311 entstand das sechs Stock hohe Rübenacher Haus, das 1442/44 um weitere zwei Etagen aufgestockt wurde. 1520 wurde das im hochgoti schen Stil errichtete Groß Rodendorfer Haus fertiggestellt. Mit dem Portikus und den Kempenicher Fachwerken erhielt die Burg um 1660 ihr heutiges Erscheinungsbild.
Burg Eltz wurde fortwährend von Mitgliedern der Familie Eltz bewohnt. So finden sich dort noch originale Gemächer mit kompletter historischer Ausstattung, etwa die Waffenkammer mit den ältesten bekannten Kanonenbolzen, der Rübenacher Untersaal mit der Cranach-Madonna, das Schlafgemach mit burgundischer Malerei, der Rittersaal mit der Maximilianischen Rüstung, das Kinderzimmer mit dem ältesten bemalten Bett, der Fahnensaal mit seinem aufwändigen gotischen Gewölbe sowie die Rodendorfer Küche mit Gerätschaft aus 500 Jahren.
1980 wurde die Rüst- und Schatzkammer eröffnet, in der bedeutende Gold- und Silberschmiede- sowie Elfenbeinarbeiten, Prunk- und Kriegswaffen, seltenes Porzellan und Glas und weitere Exponate aus dem Besitz der Eltzer Kurfürsten und anderer Familienmitglieder besichtigt werden können.
Burg Eltz bietet zwei gemütliche Schänken zum Verweilen, Wanderwege für jeden Anspruch, etwa den Traumpfad Eltzer Burgpanorama, der 2013 als Deutschlands schönster Wanderweg prämiert wurde, und ganz besonders ihr einzigartiges Ensemble aus märchenhaftem Gebäude und unberührter Natur.