Hohenzollernschloss Sigmaringen
Hohenzollernschloss Sigmaringen
Wie aus dem Felsen emporgewachsen steht das zweitgrößte Stadtschloss Deutschlands hoch über der Donau: das Hohenzollernschloss Sigmaringen. Seit fast 500 Jahren ist es ununterbrochen im Besitz der Hohenzollern, einem der ältesten und bedeutendsten Adelsgeschlechter Europas. In seinen rund 450 Räumen beherbergt das imposante Schloss heute nicht nur zahlreiche Zeugnisse seiner wechselvollen Familiengeschichte und Kunstschätze des 15. und 16. Jahrhunderts, sondern mit etwa 3000 Exponaten aus sieben Jahrhunderten auch eine der größten privaten Waffensammlungen Europas. Karl Anton Fürst von Hohenzollern (1811–1885) war ein außergewöhnlich kunst- und kulturinteressierter Fürst, seine Sammlungen sind den Besuchern zugänglich. Damit gehört das Hohenzollernschloss Sigmaringen zu den eindrucksvollsten Kulturgütern Baden-Württembergs und darüber hinaus.
Schon seit 1535 ist das Schloss Stammsitz der schwäbischen Hohenzollern. In ihrer tausendjährigen Geschichte waren sie Berater des Kaisers sowie von Generälen und Regimentschefs. Heute widmet sich die Familie in besonderem Maße der Förderung von Kultur, Tourismus sowie Wirtschaft und kümmert sich um soziale Belange.
Eine frühe römische und alemannische Besiedlung auf dem Felsen über der Donau wird angenommen, doch mögliche Spuren liegen unerreichbar unter den mittelalterlichen Mauern. Erwähnt wurde die Burg bereits im 11. Jahrhundert, die frühesten heute sichtbaren Bauwerke stammen aus dem 12. Jahrhundert. Zwei Jahrhunderte später wurde die Burg zu ihrer heutigen Größe mit rund 450 Räumen ausgebaut. Die Hohenzollern gestalteten die Gebäude insbesondere nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg und nach einem schweren Brand Ende des 19. Jahrhunderts mehrfach um. So erklären sich auch die unterschiedlichen Baustile, die einen Einblick in die Geschichte deutscher Baukunst geben. Besucher haben am Eingang noch den Eindruck einer mittelalterlichen Trutzburg, doch schon wenige Meter weiter den einer fürstlichen Residenz des 20. Jahrhunderts.
Natürlich können heute nicht sämtliche der rund 450 Räume für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Doch die täglichen Führungen durch 15 Prunkräume und Salons sowie die unterschiedlichen Sonderführungen bieten spannende Einblicke in das Leben an diesem einst so bedeutenden Fürstenhof, der über viele Jahrhunderte Treffpunkt des europäischen Hochadels war. Die Waffensammlung präsentiert eine Vielzahl an außergewöhnlichen und einmaligen Rüstungen und Waffen und bietet die Möglichkeit, die Waffengeschichte vom 14. bis zum 20. Jahrhundert auf eigene Faust, auch mit Audioguide, zu erkunden.