Residenzschloss Oettingen
Residenzschloss Oettingen
Am nördlichen Rand des Geoparks Ries, mitten in der bezaubernden kleinen Fachwerkstadt Oettingen, liegt das gleichnamige Residenzschloss. Erbaut im 17. Jahrhundert im Stil des Barock und versehen mit einer prächtigen Innenausstattung, spiegelt es die Bedeutung des fürstlichen Hauses wider. Heute begeistern nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch die überregional bekannten Residenzkonzerte.
Das Fürstenhaus Oettingen zählt zu den ältesten heute noch bestehenden Adelsgeschlechtern in Bayern und ist erstmals 1141 urkundlich nachzuweisen. Die Bedeutung der einstigen Grafen und späteren Fürsten von Oettingen wird vor allem in der Heiratspolitik zur Zeit der Prinzessin Christine Louise zu Oettingen-Oettingen (1671-1747) deutlich. So heiratete ihre Tochter Elisabeth Christine Kaiser Karl VI., den Vater der Kaiserin Maria Theresia. Eine zweite Tochter, Charlotte Christine Sophie, war mit dem russischen Thronfolger Alexei, Sohn Peters des Großen, vermählt. Eine Enkelin von Prinzessin Christine Luise wurde die Gemahlin von Friedrich II. von Preußen, und eine weitere Enkelin heiratete König Friedrich V. von Dänemark.
Durch mehrere Erbteilungen fächerte sich die Familie in verschiedene Zweige auf, die jeweils eigene Schlösser bauten. Das Residenzschloss Oettingen, das sich im Besitz der Linie Oettingen-Spielberg befindet, wurde von 1679 bis 1687 errichtet. Als Baumeister wurde Mathias Weiß aus Kassel an den Hof geholt. Die prächtigen Stuckaturen wurden von Mathias Schmuzer aus Wessobrunn gefertigt. Der großartige Deckenstuck im lichtdurchfluteten Festsaal ragt unter den bekannten Beispielen von frühbarockem Stuck in Süddeutschland hervor. Architektur und Akustik begeistern von Mai bis Oktober Konzertbesucher und Künstler aus aller Welt.
Bei den Schlossführungen sind die ehemaligen Wohnräume der fürstlichen Familie mit kostbaren Möbeln, prächtigen Fayence-Öfen und Porträts bedeutender Persönlichkeiten zu sehen. Für Gruppen gibt es Champagnerführungen, und nach einer Erfrischung werden die Sonderausstellung und die Residenzräume besichtigt. In den Sommermonaten werden Nachtführungen bei festlicher Beleuchtung angeboten. Darüber hinaus werden die Repräsentationsräume mit dem großartigen Festsaal und den reich ornamentierten Kabinetten besucht. Wie das Schloss ist auch die Sonderausstellung „Hofgeschichten“ nur mit Führung zu besuchen. Diese behandelt die unterschiedlichsten Facetten der 900-jährigen Geschichte des Fürstenhauses, die Familiengeschichte und die Verbindungen zu den größten Herrschaftshäusern weltweit, zu Religion und Erziehung am Hofe, Forst, Jagd und viele weitere Themen. Die jungen Besucher werden mit eigenen Veranstaltungen an die Geschichte des Schlosses und des Hauses Oettingen herangeführt.