Stiftung Fürst Pückler Park und Schloss Branitz
Stiftung Fürst Pückler Park und Schloss Branitz
Der Branitzer Park bei Cottbus ist Alters- und Meisterwerk des Fürsten Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785–1871). Als Landschaftskünstler von internationalem Rang, als Erfolgsschriftsteller, Reisender zwischen Okzident und Orient und als universell interessierter Leser, Freund der Wissenschaften und Genießer alles Schönen schuf der „Grüne Fürst“ hier nach dem Verkauf der Standesherrschaft Muskau 1845 ein Gesamtkunstwerk aus Garten- und Landschaftsgestaltung, Architektur und Raumausstattungen.
Die über 600 Hektar große Parkanlage ist ein Landschaftsgarten nach englischem Vorbild und folgt dem Zonierungsprinzip. Der sogenannte Außenpark, die „ornamental farm“, stellt als eine geschickt gestaltete Feldflur aus Wald-, Wiesen-, Hutungs- und Ackerflächen eine idealtypische Verbindung von Gartenkunst und landwirtschaftlicher Nutzung dar. Das Parkareal wird von einer Spazierfahrt (Drive) erschlossen, die als „unsichtbarer Führer“ zu den wie an einer Perlenkette aufgereihten Landschaftsbildern dient. Der Innenpark ist wesentlich intensiver gestaltet, vor allem durch ein aufgrund umfassender Erdbewegungen geschaffenes, kunstvoll ausgearbeitetes Relief, künstliche Seen und die raumprägenden, sichtbetonenden Gehölzpflanzungen. Den Höhepunkt des Parks bilden die einzigartigen Pyramiden, die Pückler als Erinnerung an seine mehrjährige Orientreise errichtete. Die Seepyramide, der Tumulus, ist das Wahrzeichen des Branitzer Parks. In ihr ließ sich Pückler bestatten. Nach aufwändiger Restaurierung 2015 hat sie ihre majestätische Ausstrahlung zurückerhalten. Das Zentrum der Parkanlage ist das Schloss. Es wurde bereits für den Großvater des Fürsten 1770-1772 errichtet, von letzterem jedoch neu ausgestattet. Vom frühklassizistischen Musikzimmer über die Bibliothek bis zu den Salonräumen und den Orientzimmern erhält der Besucher einen Eindruck vom ausgefallenen Geschmack und der exklusiven Lebenswelt des Fürsten.
Weitere Höhepunkte der Branitzer Anlage sind die Gärtnerei mit den historischen Gewächshäusern, die Parkschmiede und die Gutsökonomie mit dem Besucherzentrum, in dem eine Ausstellung die »Meister der Landschaft« Fürst Pückler und Carl Blechen (1798–1840) verbindet. Blechen, einer der bedeutendsten Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts, wurde in Cottbus geboren. Ab 1913 entstand in seiner Heimatstadt eine der größten Sammlungen des Malers, die seit 1955 in Branitz präsentiert wird.