Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Schloss Friedenstein gehört zu den großen Residenzschlössern der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Es ist Teil der höfisch geprägten Kulturlandschaft Thüringen. Die Parkanlagen spiegeln die Gartenkunst vom Barock bis ins 19. Jahrhundert.
Schloss Friedenstein in Gotha, Schloss Heidecksburg in Rudolstadt, Schloss Sondershausen, Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden – dies sind nur einige der großen Residenzschlösser in Thüringen. Sie waren Zentren kleiner Herzog- und Fürstentümer mit höchstem kulturellen Anspruch. Ausgehend von den Residenzen entwickelte sich in Thüringen eine besonders dichte höfisch geprägte Kulturlandschaft. In großer Zahl und Dichte entstanden kunstvoll ausgestattete Lustschlösser und Nebenresidenzen, Gartenanlagen und Landschaftsparks. Viele der bedeutendsten Denkmale höfischer Kultur des Freistaats befinden sich heute in der Obhut der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.
Zu den eindrucksvollsten Anlagen gehört Schloss Friedenstein in Gotha mit seinen weitläufigen Parkanlagen. Das Schloss entstand ab 1643. Der Neubau mit seinem symbolhaft gewählten Namen verkörpert das Herrschaftsverständnis des Bauherrn unter dem Eindruck des 30jährigen Krieges. Herzog Ernst I., der Fromme, ließ ein schlichtes Schloss errichten, in dem alle Funktionsbereiche seines Staatswesens untergebracht werden konnten. Dazu gehört auch die Beletage mit Raumkunstwerken aus drei Jahrhunderten. In der Umgebung des Schlosses entstand Schritt für Schritt ein großer Schlosspark. Bekannt sind vor allem der barocke Orangeriegarten und der Englische Garten, der zu den ältesten seiner Art auf dem europäischen Kontinent zählt.
Das Zeitalter des Rokoko hat in Thüringen tiefe Spuren hinterlassen. Auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt stellten um 1740 Baumeister, Maler und Stuckateure ihr Können unter Beweis und schufen einen Festsaal, der in Größe und Qualität seinesgleichen sucht. Aber auch kleineren Projekten wandte man sich mit großer Kunstfertigkeit zu. So entstand kurz zuvor das Rokokoschloss in Dornburg, ein verspielter Pavillonbau mit intimen Appartements und farbenprächtigem Festsaal. Das Lustschloss ist eines der drei Dornburger Schlösser mit ihren Terrassengärten hoch über der Saale, wo heute jährlich im August die Dornburger Schlössernacht stattfindet.
Einige der Schlösser und Gärten in Thüringen erhielten ihre entscheidende Prägung im 19. Jahrhundert. Damals entstanden die großen Landschaftsparks von Schloss Altenstein und am Sommerpalais in Greiz. Auch die Veste Heldburg, eine zum Renaissanceschloss ausgebaute Burg, erhielt zu dieser Zeit ihre endgültige Gestalt als romantisches Bergschloss. Dort soll 2015 das Deutsche Burgenmuseum eröffnen.